Verein der Freunde des Klinikums Bremen–Ost

Presseerklärung des Vorstands 

“Mit größter Bestürzung haben wir von den Maßnahmen der Geschäftsführung (GF) der GesundheitNord (GeNo) erfahren, die die Leistungsstruktur und die Personalsituation des KBO massiv beeinträchtigen:

  • Vollständige Verlagerung der Abteilung für Unfallchirurgie an das Klinikum Mitte (KBM) zum 1.1.23 – Einschränkung der Dienstzeiten und Verfügbarkeit das Allgemeinchirurgie
  • Planungen zur Verlagerung des gesamten Lungenzentrums in das Klinikum Mitte – Verzicht auf die Wiederbesetzung der Position des Chefarztes der Anästhesie/Intensivmedizin
  • Frau Borsch wird als Direktorin des KBO abberufen.

Besonders zum letzten Punkt ist anzumerken: Frau Borsch war als Direktorin des KBO fachlich anerkannt und bei den Mitarbeiterinnen sehr beliebt. Der Newsletter der GF vom 12.10.22, der vom „besten gegenseitigen Einvernehmen“, vom Bedauern und vom Verlust einer „sehr verdienten Führungskraft“ spricht, ist unglaubwürdig. Informierte MitarbeiterInnen und der Vorstand des Vereins der Freunde wissen seit Langem, dass es erhebliche Differenzen zwischen Frau Borschund der GF über die Entwicklungsperspektiven des KBO gab.

Daher liegt ein direkter Zusammenhang zwischen den geplanten Umstrukturierungen des KBO und dem Ausscheiden von Frau Borsch nahe, die mit solchen Plänen der GeNo nicht einverstanden war.
Denn es ist evident, dass Verlagerungen von Abteilungen aus dem KBO schon in der Vergangenheit regelhaft mit Verlusten an PatientInnen und Erlösen verbunden waren und regelhaft wieder zurückgenommen wurden:

  • Verlagerung der Neurologie ans KBM Ergebnis: Einbruch von PatientInnen und Erlösen, aber auch von Verfügbarkeit neurologischer Leistungen in Bremen incl. Schlaganfallbehandlungen. Folge: die Neurologie musste am KBO als eigene Abteilung wieder eröffnet werden.
  • Versetzung des erfolgreich tätigen Unfallchirurgen vom KBO ans KBN (2015). Ergebnis: Massiver Verlust von PatientInnen und Erlösen. Die Unfallchirurgie wurde neu implementiert und musste sich vollständig neu finden.
  • Verlagerung der Allgemeinchirurgie nach KBM Ergebnis: Einbruch von PatientInnen und Erlösen mit massiven Auswirkungen auf die Innere Medizin sowie auf die Versorgung aller anderen Abteilungen Folge: Die Maßnahme wurde von der GF nach einen halben Jahr wieder rückgängig gemacht. Allerdings musste das Personal neu gesucht und gefunden werden und der Schaden ist bis heute nicht behoben.

Nun werden die gleichen Fehler wiederholt und zudem die regionale Versorgung des Stadtteils und des Umlands eingeschränkt (mit Unterstützung der senatorischen Behörde !) – anstatt die Potenziale des KBO zu entwickeln.

Denn die Pläne, große Unfallchirurgie und Chirurgie und evtl. auch. das Lungenzentrum (Pneumologie und Thoraxchirurgie) im KBM zu zentralisieren, werden bereits seit 2015 immer wieder reaktiviert. Dabei verfolgt die GF der GeNo jeweils das Ziel, durch Zentralisierung Kosten zu senken – in der irrigen Hoffnung, dass dann auch die MitarbeiterInnen und PatientInnen diesen Plänen folgen.

Der Verein der Freunde des KBO wird, wie in der Vergangenheit, die Interessen des Klinikums weiter konsequent vertreten. Proteste des Betriebsrates und des Beirates unterstützen wir. Wir denken, dass die Planungen der GeNo die Leistungsfähigkeit des KBO und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung des Stadtteils stark gefährden.
Das Ansehen der GeNo wird sich durch diese Maßnahmen deutlich verschlechtern und die Motivation der Beschäftigten wird darunter stark leiden.

Der erweiterte Vorstand der Freunde des Klinikums Bremen-Ost:
Wilfried Bolles, Hans-Georg Güse, Michael Behrmann, Wolfgang Heil, Walter Kaldewey, Rita Martens, Horst Massmann, Lothar Schröder”