Aus Aldi wird Kita

Richtfest an der Koblenzer Straße

Der spannende Augenblick ist da – der mit bunten Bändern geschmückte Richtkranz wird mit Hilfe eines Krans angehoben und auf das flache Dach gesetzt. Eigentlich soll er frei hängen und dadurch kundtun, das der Rohbau fertig und heute Richtfest ist. Aber der Wind ist zu stark und lässt den Kranz heftig hin- und herschaukeln. So wird er eben am Geländer des flachen Daches befestigt.

Drei Zimmerleute haben sich daneben aufgestellt. Der Jüngste unter ihnen, ein Auszubildender im Zimmermanshandwerk, spricht den obligatorischen Richtspruch. Er wurde von seinen Kollegen dazu verdonnert, weil er – wie sie sagen – immer ein loses Mundwerk habe. Jetzt steht er oben auf dem Dach neben seinen Kollegen und ist sehr aufgeregt, macht seine Sache aber sehr gut.

Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) betonte in ihrer Rede, das nach dem Umbau des ehemaligen Lebensmitteldiscounters zu einer Kindertagesstätte dort Kindergarten- und Krippenkinder spielen, toben und lernen sollen, wobei das Lernen spielerisch erfolgen solle. Sie betonte, dass die Bildung einer der wichtigsten Aufträge in den Kitas sei und „wir wollen diesen Auftrag stärken“. Sie betrachte den Kita-Ausbau nicht allein als Sache der Stadt: Dies sei das erste Investorenmodell, öffentliche und private Partnerschaft seien eine tragende Säule beim Kita-Ausbau.

Bei der Koblenzer Straße ist es der Unternehmer Klaus Hübotter, der das Grundstück gekauft hat und für 4.1 Millionen zu einer Kita umbauen lässt. Hier stellt also ein privater Investor ein Gebäude zur Verfügung und die Stadt schlägt einen Betreiber vor. Nach dem Modell Koblenzer Straße werden weitere Einrichtungen folgen, um den immensen Bedarf an Kita- und Krippenplätzen decken zu können. Für 120 Kita-Kinder soll in dem neuen Gebäude einmal Platz sein. Der Eröffnungstermin ist für den Beginn des Kindergartenjahres 2018 geplant.

Die fröhlichen Regenbogen- und Mäusekinder aus der Kita Hallacker waren gekommen, um zuzuschauen, was sich bei einem Richtfest so alles tut. Mit ihren gelben Regenjacken brachten sie ein wenig Farbe in die Szenerie. Zum Schluss des Festes durften sie bunte Luftballons in den grauen Novemberhimmel steigen lassen.

Ingrid Osterhorn

Fotos: Johannes Irmer

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