Antisemitismus – Nein Danke

In Tenever sind Aufkleber an Eingangstüren aufgetaucht, die eindeutig antisemitisch waren. Der Beirat Osterholz nahm daher in der vergangenen Sitzung den Tagesordnungspunkt „Prävention gegen Antisemitismus“ mit auf.

Herr Nesim Arslan (DIE LINKE) berichtete über die Aufkleber-Aktion. Auf diesem ist eine blutige Israel Flagge abgebildet und Marken, die boykottiert werden sollen mit dem Satz: Ihr Leben hängt von deinem Konsum ab.

„Für mich ist das geistige Brandstiftung“, so Arslan.

Einigkeit herrscht darüber, dass in Deutschland kein Platz für „solche Gesinnungen“ ist. Schon bei Jugendlichen sollte, z.B. In den Schulen, diese Thematik noch intensiver bearbeitet werden.

Sie wird zwar im Geschichtsprogramm behandelt, die aktuellen Themen aber werden vernachlässigt. „Die Auseinandersetzung mit der Gegenwart ist viel wichtiger“, so Wolfgang Haase (SPD).

Der Vorsitzende des Landesverbandes Bremen-Unterweser der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Herr Dr. Hermann Kuhn, wurde eingeladen, um diese Thematik zu beleuchten.

Unter Antisemitismus ist der Hass auf jeden der Jude ist zu verstehen. Ihm wird unterstellt, dass er minderwertig sei und er würde die Welt beherrschen.

„Eine gefährliche Mischung die seit 2000 Jahren anhält“, so Hermann Kuhn.

Auch der Islam hat eine radikale Strömung gegen das Judentum entwickeln lassen. „Sicherlich nur wenige 5% der Muslime erliegen dieser Strömung, so auch die Hamas“, berichtet Kuhn weiter.

Wenn man auf den Demos Losungen hört wie „ Free Palestina from the River to the Sea“, dann heißt das nicht befreit die Menschen in Gaza von der Tyrannei der Hamas. Vielmehr hat Israel keinen Platz, es soll nur einen palästinensischen Staat geben. „Solche Aussagen sind gefährlich“, so Kuhn.

Die Aktion mit den Aufklebern muss jetzt nicht aus einer muslimischen, arabischen motivierten Richtung kommen. Es kann ebenso eine eher linksextreme Szene in Deutschland dahinterstehen, wir wissen es nicht.

Herr Wagner von der FDP gab zu bedenken:“ Heute ist das nur ein Sticker auf dem Briefkasten, doch wir wissen was daraus erwachsen kann und wir dürfen dem Hass keine Plattform geben“.

Die große Frage nach einer Lösung des Konfliktes konnte Herr Kuhn dann aber auch nicht beantworten.

Was wird aus dem Westjordanland? Was ist eine mögliche Lösung? „Meine Überzeugung ist, zurück im Prinzip auf 1947, auch wenn da jetzt 80 Jahre vorbei sind oder 75 zurück auf den Anfang, weil die Idee beides zu trennen, ist nach wie vor wichtig“, so Kuhn. „Vor allem nach dem Massaker kann man sich ein Zusammenleben noch viel weniger Vorstellen“, erläutert Herr Kuhn weiter. Ein Staat, in dem beide zusammen leben, kann nicht funktionieren.

„So unwahrscheinlich und schwierig das alles ist, meine klare Antwort darauf ist: Zurück auf 1947“, so Kuhn weiter.

Der Osterholzer Beirat spricht sich klar gegen antisemitische Haltungen aus.