Stadtteilpartnerschaft

Eine neue Stadtteilpartnerschaft von Bremen-Osterholz und einer russischen Kommune hat die erste Hürde genommen.
Nur einen Tag nach der Gedenkfeier auf dem Osterholzer Friedhof für die erste Senatorin Bremens, Käthe Popall, gab es erneut einen Besuch aus dem russischen Konsulat Hamburg im Ortsamt Osterholz. Der Generalkonsul Andrei Sharashkin war gemeinsam mit dem Vize-Konsul Sergei Loginov gekommen und hatte eine Neuigkeit mitgebracht.

Im Beisein der Fraktionssprecher im Beirat Osterholz von SPD, Horst Massmann, CDU, Günter Hohn, Die Linke, Reinald Last, sowie Yasar Kocas von der FDP konnte er die Mitteilung machen, dass es eine Stadtteil- oder Städtepartnerschaft geben wird. Bei diesem kurzfristig eingeladenen Treffen waren ebenfalls mit dabei Frau Frieda Banik von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. sowie Ludmilla Schulz vom Mütterzentrum Osterholz-Tenever sowie Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter. In dem fast zweistündigen Gespräch mit den Beiratsvertretern und dem Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter teilte Herr Sharashkin zunächst mit, dass der Besuch in Bremen-Osterholz seit der Corona-Krise der erste Außentermin der konsularischen Vertreter war. Zudem erinnerte Herr Sharashkin daran, dass nach wie vor aufgrund der Corona-Pandemie auch in der russischen Föderation die Verwaltungen eingebunden sind, um die Krise zu bewältigen. Herr Kocas ging auf einen Besuch einer Jugendgruppe aus Tver in Tenever ein und berichtete, dass mit Hilfe des Diakonischen Werkes, aber auch der Jugendeinrichtung von Petri & Eichen ein Besuch von Jugendlichen in Tenever, aber auch im Jahr darauf der Jugendgruppe aus Tenever in Tver realisiert werden konnte. Man war sich darüber einig, dass tatsächlich der Austausch von Kindern und Jugendlichen wichtig sei, aber auch Kommunalpolitiker und auch der Austausch der Bürgerinnen und Bürger solle im Mittelpunkt stehen. Ulrich Schlüter überreichte ein Muster eines Stadtteilpartnerschaftsvertrages. Schließlich teilte er auch mit, dass die Freie Waldorfschule Bremen-Osterholz auch seit Jahren bereits Kontakte zu einer russischen Stadt hat. Herr Sharashkin teilte ebenfalls mit, dass die Visa-Erteilungen nach Russland aufgrund technischer Neuerungen erleichtert werden soll. Allerdings sei es noch schwierig für russische Staatsbürger in die EU und auch nach Deutschland einzureisen. Herr Sharashkin teilte anschließend mit, dass er ein entsprechendes Schreiben an die Stadtverwaltung in Tver schicken werde, um sodann die Voraussetzungen einer Stadtteil- oder Städtepartnerschaft zu realisieren.
Sollte dies mit Tver nicht möglich sein, so werde er sich dafür einsetzen, dass eine andere Kommune dies übernehmen wird. Allerdings gibt es gerade in Tver schon eine ganze Anzahl von Schulen, die auch Deutschunterricht erteilen, so dass es ausreichend Bürger in Tver gibt, die Deutsch lernen. Umgekehrt gibt es auch gerade in Osterholz eine Vielzahl Bürgerinnen und Bürger, die russische Wurzeln haben, so dass auf Seite der Osterholzer Russischkenntnisse vorhanden sind. Der Besuch des Generalkonsuls und des Vize-Konsuls endete mit einem Besuch des Osterholzer Friedhofs, der mit Horst Massmann über die verschiedenen Gräberfelder führte. Auch Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter freute sich, dass die konsularischen Vertreter sich auch noch die Gedenktafel der ersten Senatorin Bremens, Käthe Popall, ansehen konnten. Die weitere Kontaktaufnahme kann jetzt schon durch entsprechende Online-Verbindungen aufgenommen werden. Sofern es weitere Neuigkeiten in dieser Frage gibt, wird eine kleine Arbeitsgruppe wieder vom Ortsamt eingeladen. In diesem Falle kam die Idee eines Kurzbesuches einen Tag vorher, so dass die ansonsten etwas größere Runde nicht hätte eingeladen werden können. Die Teilnehmer des Treffens begrüßten für die Fraktionen im Beirat die weiteren Schritte in Richtung einer Stadtteilpartnerschaft, wobei sodann auch Bremen das letzte bundesdeutsche Bundesland wäre, das eine Städtepartnerschaft mit der russischen Föderation hat. „Dies macht uns schon ein wenig stolz“, so Ulrich Schlüter abschließend „bei 4.800 Mitbürgern, die Aussiedler oder Spätaussiedler sind, ist sicherlich Osterholz auch der richtige Ort für eine solche Stadtteilpartnerschaft“.