Lecker Essen und das Klima schonen – mit Info-Bogen zum Testen

„Was ist mein Lieblingsessen?“ Mit dieser Frage begann der Workshop „Lecker Essen und das Klima schonen” im Mütterzentrum Blockdiek. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten darüber kurz nachdenken. Die Antworten waren bunt gemischt: Schokolade, Pizza, Sauerteigbrot, Grünkohl und noch viele andere andere.

So wie die Lieblingsgerichte war auch die Zusammensetzung der Gruppe ganz unterschiedlich. Einige Interessierte wohnen in Blockdiek oder in einem anderen Teil von Osterholz. Andere planen, in das neue Quartier zu ziehen. Einige kennen sich im Thema schon aus, andere noch nicht so gut. Doch alle wollen etwas für ein besseres Klima tun.

Das Ziel des Workshops war allerdings nicht nur, zu erfahren, was man selbst tun kann. Es ging um mehr. Wer seine Ernährung klimafreundlicher gestalten möchte, soll in Zukunft rund um das Gelände des Klimaquartiers Ellener Hof gute Angebote dafür finden.

Der Einstiegsvortrag stimmte alle nachdenklich. In Deutschland landen noch zu viele Lebensmittel in der Mülltonne. Um diese Lebensmittel zu herzustellen und zu transportieren, wurde viel CO2 erzeugt, zum Beispiel bei der Produktion und durch den Verbrauch von Treibstoff für LKWs, Schiffe und Flugzeuge beim Transport in die Supermärkte. Werden Joghurt, Obst oder Fleisch dann einfach weggeworfen, wird alles, was für die Produktion aufgewendet wurde, einfach verschwendet. Große Anteile des Lebensmittelabfalls verursachen die Handelsunternehmen. Doch sie tun das, um die Wünsche der Konsumentinnen und Konsumenten zu erfüllen. Wir haben uns daran gewöhnt, zu fast jeder Tageszeit noch alles kaufen zu können. Was dann doch nicht mehr verkauft wird, muss entsorgt werden. Und auch in Haushalten wird viel Essen weggeworfen.

Im Rahmen des Projektes „Klimaquartier Ellener Hof“ soll sich daran so viel wie möglich ändern, zumindest hier im Quartier. In den nur zwei Stunden des Workshops kamen erstaunlich viel gute und vor allem umsetzbare Ideen zusammen. Einige davon sind

  • mehr Einkaufsmöglichkeiten für regionale und Bio-Produkte zu schaffen,
  • ein tägliches vegetarisches oder veganes Mittagessenangebot zu machen,
  • eine Möglichkeit für Teilen von ungebrauchten Lebensmitteln (Food Sharing) einzurichten,
  • In Zusammenarbeit mit Supermärkten mehr Lebensmitteln vor dem Wegwerfen zu retten (Food Saving) und
  • Lernmöglichkeiten anzubieten, wie Lebensmittel besser genutzt und länger haltbar gemacht werden können.

Bei allen Ideen wird darauf geachtet, dass sie umsetzbar und für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers bezahlbar sind.

Am Ende des Workshops stand fest: so viele gute Ideen brauchen mehr Zeit. Daher wird es einen weiteren Workshop geben. Dann können aus den Ideen konkrete Maßnahmen werden.

Karina Korfhage vom Projekt „Klimaquartier Ellener Hof“ gab allen einen Info-Bogen zum CO2-Einsparen bei der Ernährung mit auf dem Weg. Das Blatt kann genutzt werden, um beim eigenen Einkauf mehr auf Klimafreundlichkeit zu achten. Auch kleine Änderungen bringen etwas, vor allem, wenn viele mitmachen. Mit diesem Info-Bogen kann jede(r) testen, ob eine oder mehrere der Maßnahmen in den Alltag eingebaut werden können.