Acht bis neun “Einfach-Wohnungen”?

Eine Pressemitteilung des SPD-Ortsvereins zur Beiratssitzung am 20.03.23

Voll war das Haus im Park zur jüngsten Sitzung des Beirates Osterholz. Hintergrund: Staatsrat Jan Fries und Abteilungsleiterin Petra Kodré, beide aus dem Sozialressort, sowie Christoph Theiling vom Planungsbüro p+t standen Osterholzer Bürger:innen und Politiker:innen nach eindringlicher Aufforderung von Bürger:innen und des Beirates Rede und Antwort zur möglichen Bebauung eines Areals Ecke Zu Lachmundshof/ Osterholzer Heerstraße.

Unter anderem wurden Informationen gegeben:
· Es könnten acht bis neun eingeschossige kleine Reihenhäuser mit jeweils rund 30 Quadratmeter Wohnraum und sehr kleine angeschlossene Gärten entstehen. Die Wohnungen seien zum allergrößten Teil für einen Menschen ausgelegt, ein Haus vielleicht auch für ein Paar. Kodré: „Es geht um langfristiges Wohnen mit Individueller Betreuung, nicht um ein großes Wohnheim. Die Einraum-Wohnungen sollen barrierefreie und teilweise rollstuhlgerecht sein.“

  • In Richtung Heerstraße könnte ein dreigeschossiges Gebäude mit normalen Wohnungen entstehen. Kodré: „Dort werden keine wohnungslosen Menschen zugewiesen.“
  • Es sind mehrere Standorte für das „EinfachWohnen“ in Bremen in der Prüfung.
  • Die Belegung der acht bis neun Wohneinheiten mit maximal zehn Menschen soll durch die Zentrale Fachstelle Wohnen vorgenommen und auf eine „passende Zusammensetzung“ der Mietenden geachtet werden.
  • Die Mietenden würden intensiv betreut, beispielsweise durch den Träger „Housing first“, so Fries.
  • Grundlagen für eine Ausschreibung werden bis Herbst im Sozialressort erarbeitet.
  • Die Vorstellungen zu dieser Ausschreibung sollen dem Beirat Osterholz im Oktober vorgestellt werden.

Mustafa Güngör, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bremischen Bürgerschaft und Kandidat für den SPD-Ortsverein Osterholz, brachte es auf den Punkt: „Ich verstehe den Ärger der Anwohner:innen. Keiner hat etwas dagegen, wohnungslosen Menschen zu helfen. Wenn jemand Integration kann, dann Osterholz. Es darf aber nicht sein, dass wir jetzt erst die Infos aus dem Sozialressort bekommen, wenn doch schon seit dem 20. Juni 2022 klar ist, was passieren könnte. So ist es jedenfalls auf ihrer heutigen Präsentation zu lesen. Sie dürfen Osterholz nicht derart abhängen.“
Nach eindringlicher Debatte und mehrfachen Aufforderungen, endlich transparenter zu werden, sagte Jan Fries zu, Anwohner:innen zu einem „tiefergehenden Info-Treffen“ einzuladen. „Das werden wir zwischen den Osterferien und der Sommerpause anberaumen“, so der Staatsrat.
Der SPD-Ortsverein fordert seit Mitte Januar Aufklärung. „Intransparenz führt zu Vertrauensverlusten und lässt Raum für Spekulationen, falsche Darstellungen und Ängste. So wird man keinem Anliegen gerecht. Das muss sich ändern. Die Beteiligung der Anwohner:innen und des Beirates müssen gewährleistet sein“, so Katja Bohling und Annette Kemp vom Ortsvereins-Vorstand. Beiratssprecher Wolfgang Haase, SPD: „Allein Transparenz und Klarheit in allen Punkten werden weitere Verunsicherung und Ängste im Quartier eingrenzen können. Wir erwarten, dass die Versprechen des Staatsrates jetzt eingehalten werden.“