Politische Bildungsfahrt nach Berlin

Es gibt jedes Jahr die Möglichkeit eine politische Bildungsfahrt nach Berlin zu machen. Die Parteien bieten mehrmals im Jahr pro Wahlkreis ca. 50 Plätze für Bürgerinnen und Bürger an.

Im Februar 2016 durfte ich an einer Fahrt teilnehmen, die von den Linken organisiert wurde.

Der erste Tag

Treffen war morgens um 7.40 Uhr am Bremer Hauptbahnhof, wir bekamen noch schnell unsere Reiseinformationen und die Fahrkarten und sind dann pünktlich um kurz nach 8.00 Uhr abgefahren. Das Umsteigen in Hannover war sehr angenehm, wir mussten nur die Bahnsteigseite wechseln, keine Treppen, kein Gehetze um den Zug zu erreichen. Der schnelle Umstieg wurde allerdings zwei Mitreisenden zum Verhängnis. Sie nahmen den Zug, der dort schon stand (und auch nach Berlin fuhr). In Berlin angekommen, noch schnell die „Falschfahrer“ eingesammelt und dann ging’s zum Mittagessen in die „Grüne Lampe“.

Als erster Programmpunkt stand nun der Besuch des Allierten Museums auf der Tagesordnung. Vieles zum Thema Luftbrücke, der originale „Checkpoint Charlie“, ein Flugzeug u. a. war zu sehen, aufgeteilt in 2 Gebäuden und dem Außengelände.

Danach folgte ein Besuch im „Haus der Wannsee-Konferenz“ mit Führung. Nach dem Abendesssen im Restaurant “ Haus Sassoucci“ direkt um die Ecke ging es zum Hotel.

Der zweite Tag

Der zweite Tag begann mit einem leckeren Frühstücksbuffet im Hotel. Direkt nach dem Frühstück begann unser 1. Teil der Stadtrundfahrt mit politischen Gesichtspunkten. Wir konnten am „Holocaust-Mahnmal“ aussteigen und von dort zum „Brandenburger Tor“ gehen. Das „Holocaust-Mahnmal“ besteht aus einem wellenförmigen Feld mit 2711 Stelen und soll die BesucherInnen mit dieser abstrakten Form zum Nachdenken anregen.

Nach diesem Zwischenstopp ging es weiter zum „Deutsch-Russischen-Museum-Berlin-Karlshorst“, Das Besondere an diesem Museum: Es ist das Haus, in dem die Kapitulation stattfand, der Saal ist originalgetreu aufgebaut und in dem Saal läuft ein Originalfilm über die Kapilation. Hier erfuhren wir während einer Führung alles über die Kapitulation, bekamen Hintergrundwissen zum 2. Weltkrieg wie z.B. die Behandlung von Kriegsgefangenen im Lager. Viele Berichte und Dokumente von Zeitzeugen sind zu sehen, u.a. wird die Beziehung zwischen den Deutschen und den Sowjet-Russen ab 1914 mit Tafeln und Dokumenten dargestellt

Auf dem Weg zum Mittagessen ins Restaurant „Esszimmer“ folgte der 2. Teil der Stadtrundfahrt. Nach dem sehr spätem Essen (wir haben fast eine Stunde auf unser Essen warten müssen), ging es zum „Paul-Löbe-Haus“. Nach einem Sicherheitscheck lernten wir unsere Gastgeberin Birgit Menz kennen, die sich einer Diskussion stellte. Ich habe sie als einen sehr offenen Menschen erlebt. Zum Abschluss wurde ein Gruppenfoto mit Birgit Menz gemacht.

Nun kam mein persönlichen Highlight: Der Besuch einer Plenarsitzung mit anschließendem Besuch der Kuppel des Reichstagsgebäudes. Wir durften knapp 60 Minuten im Plenarsaal den Ausführungen der Politiker lauschen. Wir bekamen den Rest von Top 11 mit: Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und leider von dem schon sehr spannenden Anfang von Top 12 (einen Antrag der Linken)  Schutz und Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen nur einen kleinen Teil. Ich wäre gerne noch länger geblieben.

Der Besuch der Kuppel war trotz der Dunkelheit noch sehr interessant. Dank einer „Führung“ mit einem kleinen schwarzen Kasten und Kopfhörern erkannte man auch im nächtlichen Berlin einige markante Gebäude und Sehenswürdigkeiten.

Ein langer anstrengender Tag ging mit dem Abendessen im Gasthof „Bauernlümmel“ im Hotelinnenhof zu Ende.  Leider ging es einigen Mitreisenden am Abend nicht sehr gut, so dass für sie das Abendessen ausfiel.

Der dritte Tag

Der 3. und letzte Morgen in Berlin fing wieder mit einem Frühstück im Hotel an. In der Nacht sind weitere Mitreisende erkrankt, auch unsere Reiseleiterin vom Bundespresseamt. Der Verdacht dass es am Mittagessen am Vortag lag. Dank der guten Organisation und Kapazitäten im Hotel, konnten alle, denen es nich so gut ging,  bis nachmittags im Hotel bleiben und sich erholen. Der Rest der Gruppe nahm am Programm des Tages teil. Als erstes fand ein Besuch im „Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit“ statt. Das Ministerium wurde kurz vogestellt, dann gab es einen kleinen Vortrag zum Thema Natuschutz und Nachhaltigkeit am Beispiel des Wolfes.

Im Anschluss wurden wir duch das Haus geführt. Eine Besonderheit hat das Haus. Es gehörte zu DDR-Zeiten zur inneren Grenze und war ein Teil der inneren Mauer. Da die Mauer unter Denkmalschutz gestellt wurde, ist beim Um- bzw. Anbau die Mauer ins Gebäude integriert worden.

Den Abschluss der Berlin-Fahrt bildete ein Besuch im Jüdischen Museum Berlin. Die Geschichte der jüdischen Bevölkerung von ca. 950 nach Chr. bis zur Gegenwart wird im Museum dargestellt. Leider war die Zeit viel zu kurz, so dass man nur einzelne Themen streifen konnte. Das abschließende Mittagessen fand im „Café Schmus im Jüdischen Museum“ statt.

Nun wurden noch schnell die „Kranken“ aus dem Hotel abgeholt, dann ging es zum Hauptbahnhof Berlin, um die Heimreise anzutreten.  Wieder war der Umstieg in Hannover sehr einfach, nur die Bahnsteigseite wechseln, der Zug nach Bremen wartete schon. Erschöpft, aber um viele Eindrücke reicher erreichten wir gegen 19.50 Uhr den Bremer Hauptbahnhof.

 Monika P. Februar 2016